Kronberger Trainer Martin Lütge-Varney ist der GRR-Trainer des Jahres – Katrin Dörre-Heinig wird mit dem GRR-Award für das Lebenswerk ausgezeichnet – Preisverleihung im Rahmen der GRR-Jahresmitglieder-Versammlung im Paderborner Rathaus. Die GRR-Nachwuchs-Förderpreisträger 2016 heißen Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Markus Görger (LC Breisgau), der GRR-Trainer des Jahres 2016 Martin Lütge-Varney (MTV Kronberg). Die Preise werden bei der Jahresmitglieder-Versammlung von German Road Races e.V. (GRR), der Vereinigung der großen deutschen Läufe, am Freitagabend (25.) im Paderborner Rathaus überreicht. „Das ist eine sehr gute Wahl“, unterstreicht der GRR-Vorsitzende Horst Milde die Entscheidung über die über die GRR-Nachwuchs-Preisträger des Jahres 2016. „Uns ist es in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, große Lauftalente wie Corinna Harrer, Gesa-Felicitas Krause, Anna Hahner und Maya Rehberg auszuzeichnen, die in den Folgejahren immer wieder gezeigt haben, dass sie den Übergang von der Jugend- in die Aktiven problemlos geschafft haben und mit starken Leistungen den eingeschlagenen Weg fortsetzen konnten! Vor allem bei der Wahl von Konstanze Klosterhalfen gab es keinen Zweifel, denn die 19jährige ist die überragende Läuferin der Saison. Nach dem überraschenden Sieg bei den Cross-Europameisterschaften 2015 wurde letztlich das Jahr 2016 zum „Klosterhalfen-Jahr“. Unter dem Motto „Sie kann alles“ schaffte sie nicht nur den Einzug ins olympische 1500 m-Halbfinale, sondern lief gleich mehrere europäische und deutsche U20-Rekorde – und dies auf Strecken von 800 m bis hin zum 10 km-Straßenlauf und wurde U20-WM-Dritte über 3000 m. Der Schützling von Sebastian Weiß verbesserte dabei die bisherigen Rekordmarken keineswegs nur um wenige Sekunden, sondern gleich im Quantensprung- Bereich. So lesen sich die persönlichen Bestmarken der 19jährigen Studentin für Sportjournalismus: 2:01,55 Minuten über 800 m, 4:06,91 Minuten über 1500 m, 8:46,74 Minuten über 3000 m, 15:16,98 Minuten über 5000 m und 32:24 Minuten im 10 km-Straßenlauf. Bei den männlichen Jugendlichen hat sich der GRR-Vorstand für den 18jährigen Freiburger Mittelstreckenläufer Markus Görger entschieden. Nach seinem Start bei den U18-Weltmeisterschaften 2015 über 3000 m steigerte sich der für den LC Breisgau startende Markus Görger über 5000 m auf 14:25,22 Minuten und ist damit Ranglistenerster der DLV-Bestenliste. GRR-Trainer des Jahres ist Martin Lütge-Varney. Der selbst noch aktive Langstreckenläufer hat Sarah Kistner innerhalb von zwei Jahren zur weltbesten Bergläuferin geformt. Nach Rang zwei bei den Weltmeisterschaften 2014 und dem Europameisterschaftstitel 2015 wurde für die inzwischen im ersten Semester Mathematik studierende Sarah Kistner bei den Weltmeisterschaften 2016 in Sapareva Banya (Bulgarien) nach ihrem überzeugenden Sieg die Nationalhymne gespielt. Sie ist allerdings weitaus vielseitiger, wie Platz 5 bei der U20-EM über 5000 m und Platz 6 bei der Cross-EM belegt. Ihre Vorliebe zur Straße dokumentieren allerdings ihre Bestmarken von 33:38 Minuten über 10 km und 1:13:41 Stunden über Halbmarathon – womit sie sich letztlich nun im Marathon-B-Kader des DLV wiederfindet. Mit dem GRR-Award für das Lebenswerk wird die zwei Jahrzehnte lang die Marathonszene mit eindrucksvollen Siegen prägende Katrin Dörre-Heinig ausgezeichnet. Großartige Erfolge wie die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, Welt- und Europacup-Siege, zahlreiche Siege in Japan (Osaka, Tokio, Nagoya) und vor allem die Seriensiege beim London- (1992-94) und Frankfurt-Marathon (1995-97) sind bei der gebürtigen Leipzigerin hervorzuheben. 35 Mal blieb Katrin Dörre-Heinig dabei unter 2:34 Stunden. Deutsche Rekorde über die Marathondistanz lief sie bei ihren Siegen in Berlin (1994) und Hamburg (1998). Heute gibt die frühere Weltklasseläuferin ihre Erfahrungen als DLV-Marathon-Bundestrainerin weiter. Mit dem GRR-Organisatorenpreis wird Wolfgang Kucklick ausgezeichnet.1994 war er Gründungsmitglied der Vereinigung German Road Races und organisierte in seiner Hamburger Heimat eine Vielzahl von Laufveranstaltungen – und verhalf dem Hamburg-Marathon zu weltweitem Ansehen. Wilfried Raatz Berlin, 21. November 2016