Rekorde und Begeisterung bei Kaiserwetter im Königsforst

Schnelles Starterfeld im Königsforst 2025
11. März 2025

David Schönherr Felix Weber und Raoul Jankowski beim Königsforst Marathon über 63,3km unterwegs

120 Ultramarathonis, 321 Marathonis und 1.282 Halbmarathonis aus 16 Ländern und sogar aus Übersee liefen bei bestem Laufwetter ins Ziel des Königsforst-Marathon am 16. März 2025. Von Läufern für Läufer organisiert das TV Refrath running team die drei Distanzen mit einem Naturschutzkonzept in vielen Startgruppen, die verteilt über 3 Stunden loslaufen.

Herausragend waren die Leistungen auf der längsten Distanz, dem 63.3 km Ultramarathon. Neben den beiden neuen Streckenrekorden durch David Schönherr in 4:10:47 std und Joanna Tallmann in 4:37:25 std blieben zwei weitere Männer und eine Frau unter den bisherigen Streckenrekorden.

Die Begeisterung war überall zu spüren. Bei allen Helfer*innen, den Teilnehmer*innen und den Zuschauern, die rund um das AMG so zahlreich wie noch nie waren.

Die abwechslungsreiche Laufstrecke mit über 90% Waldanteil wurde, wie zur Premiere im vergangenen Jahr, wieder in den höchsten Tönen gelobt.

Sehr gut gelungen ist in Bensberg die Mischung aus Erlebnislauf und Spitzensport. Besonders beim 5. Köfo-Ultramarathon waren die Sieger sehr schnell. Einige deutsche TOP-Ultralauf-Athleten nutzten den Lauf zur Vorbereitung auf die 100 km DM in 2 Wochen und den Wings-for-Life-Run im Mai.

Spannender Rennverlauf beim Köfo-Ultramarathon mit neuen Streckenrekorden

Die stärksten Leistungen des Tages lieferten Joanna Tallmann (Selbstläufer Altenahr) und David Schönherr (Running Crew Münster). Beide verbesserten die Streckenrekorde über den 63.3 km langen Köfo-Ultramarathon deutlich. Besonders spannend war der Rennverlauf bei den Männern. Nach dem ersten Drittel lagen gleich sieben Männer unter der bisherigen Marke (4:25 std) von Frank Merrbach aus Berlin. Mit einer klugen Steigerungstaktik setzte sich David Schönherr, Wings for Life Gewinner 2023, in der letzten Runde von den starken Konkurrenten ab und gewann in unglaublichen 4:10:47 Stunden vor den beiden Spitzenläufern Raoul Jankowski (Braunschweiger LC / 4:15:15) und dem deutschen 24h-Lauf-Rekordhalter Felix Weber (Tree-Athlete e.V./ 4:16:48).

Fünf weitere Ultraläufer unterboten die 5-Stunden-Marke. Auch die zwei der besten Frauen blieben unter fünf Stunden. Joanna Tallmann setzte nach ihrer Marathon-Durchlaufzeit von 2:59 Stunden eine neue 63.3k-Rekordzeit in 4:37:25. Da musste sich sogar Mascha Rondhuis (Loopgroep Nienoord) geschlagen geben. Die Niederländerin lief als Zweite mit 4:53:34 ebenfalls unter dem alten Streckenrekord.

51. Köfo-Marathon – sechs Männer unter 3 Stunden

Auch auf der klassischen Marathondistanz war es lange spannend. Den Kampf um die Tageskrone gewann schließlich der Triathlet Constantin Jux vom Trester Tri-Team in 2:46:27 std vor Timothy Engel von der LT Ennert Bonn (2:49:28) und Dominik Welzel (Team Flott), der das Podest mit seiner Zielzeit von 2:50:42 komplettierte.

Bei den Damen kam es zu einem Novum, denn für die Siegerehrung ist die Bruttozeit entscheidend. Und da hatte Martina Ottes aus Bayern vom TSV Tutzing mit 3:06:04 die beste Zeit. Da Evrim Sevgin vom TV Refrath in der zweiten Welle zehn Minuten später startete, wurde die junge Läuferin trotz der besseren Nettozeit von 3:04:41 als Zweite gewertet. „Ich bin noch nie einen Marathon gelaufen und wusste nicht, ob ich die Distanz schaffe.“ entschuldigte sich die überraschte Läuferin. Die W55-Läuferin Sandra Herbst von der LG Wuppertal finishte in 3:28:06 als Dritte.

Kölscher Dreikampf um den Sieg beim 50. Köfo-Halbmarathon

Wenige Kilometer vor dem Ziel am Albertus-Magnus-Gymnasium in Bensberg war das Rennen um den Sieg beim Jubiläums-Halbmarathon noch völlig offen. Dann beschleunigte Oscar Pablo Thies mit seinen langen Beinen und lief nach 1:14:28 Stunden euphorisch als Erster durch das Uhu-Zielband.

Nur wenige Sekunden später folgten sein Vereinskollege von der Milers Colonia 2020 Luca Jahnke in 1:15:11 und dem dritten Kölner Paul Witte in 1:15:27. Bei den Frauen distanzierte Alexandra Selzer (1:28:44) die beiden Nachfolgenden deutlicher. Claudia Mordas setzte als Zweite einen neuen Alltime-AK-Rekord für die W55 in 1:35:32 Corinna Hönscheid (Selbstläufer Altenahr) vervollständigte knapp dahinter in 1:35:51 das Treppchen.

Innerhalb des Halbmarathon waren auch Jugendstaffeln unterwegs. Unterstützt von der AOK gab es diese Wertung erstmalig als Wettbewerb, in dem sich die Jugendlichen auf die Abschnitte 8km, 5km und 8.1km verteilen. Schnellste Staffel im Ziel war das Gymnasium Herkenrath vor der TuS-Staffel und der Gesamtschule Hürth.

Raoul Jankowski und Andrea Switala gewinnen die „Bergische 126.6 k“

22 Männer und 5 Frauen absolvierten bei der Erstauflage die Kombiwertung aus dem Röntgenlauf in Remscheid und dem Köfo-Ultramarathon. Da beide Distanzen 63.3 km lang sind und im Bergischen Land gelaufen werden, wurde die neue Doppelwertung logischerweise „Bergische 126.6k“ genannt.

Geehrt wurden der Sieger Raoul Jankowski mit der Zeitaddition von 9:08:31 Stunden vor Patrick Pape (9:49:47) und Albrecht Wittstock (11:10:11). Bei den Damen hatte Andreas Switala mit 13:04:31 Stunden die Nase vorn vor Sandra Hack (14:23:52) und Nadja Badawi (15:00:04). Mit dabei war auch der Orga-Chef des Röntgenlauf, Peter Ickert, der so zweimal gemeinsam mit einem Teil ‚seiner‘ Röntgenläufer unterwegs sein konnte.

Weiter geht die Wertung im Oktober 2025 beim nächsten Röntgenlauf in Remscheid. Dann werden die Zeiten aus Bensberg mit den neuen Zeiten in Remscheid kombiniert.

1.050 € als Prämien für neue Rekorde vergeben, auch für die Master-Altersklassen

Die beiden grandiosen Streckenrekorde beim Köfo-Ultramarathon und 11 Verbesserungen von Altersklassen-Alltime-Bestleistungen honoriert der TV Refrath mit insgesamt 1.050 Euro.

„In den Masterklassen werden exzellente Leistungen erzielt. Diese wollen wir mit einem Freistart für 2026 und einem kleinen Geldbetrag von 50€ anerkennen. Das ist wahrscheinlich in Deutschland einzigartig.“ so erläutern die beiden Orgachefs Jochen Baumhof und Georg Husemann dieses besondere Angebot.

Älteste Rekordlerin war hierbei Maria-Luise Kluge (Jg.44), die den Halbmarathon in 2:17:40 std absolvierte und damit 350 sehr viel jüngere Läuferinnen und Läufer hinter sich ließ. Nahezu zeitgleich mit ihr im Ziel: die Brigitte Nittel aus Baden-Württemberg, die in 2:16:37 Stunden die Master AK W 75 gewann.

Beide sind Master-Team-Weltmeisterinnen und es hat ihnen gut gefallen im Königsforst: „Die Wegstrecke im Wald ist rundherum schön plus frischem Holzduft, mindestens vergleichbar mit unserem Schwarzwaldmarathon in Bräunlingen. Einfach top“ – so schrieb es Brigitte Nittel dem TV Refrath nach dem Lauf als Feedback und hofft es im kommenden Jahr wieder nach Bensberg zu ‚schaffen‘.

In der M 75 lief Heinz Michels den Marathon in 4:10:08 Stunden. Marathonsiegerin Martina Ottes setze einen neuen W 40 Rekord.

Sigrid Hoffmann (W60), Mascha Rondhuis (W40), Manuel Skopnik (M50), Tom Fischel (M60) und Lothar Esser (M65) steigerten die Rekorde im Ultramarathon. Ebenso wie Dagmar Preuß, die als erste Frau in der W65 die 63.3k ins Ziel brachte.

Neue Bestzeiten im Halbmarathon erreichten Claudia Mordas (W55) und Ursula Scheerbarth (W65).

Teamwertungen

In der Family&Friends-Wertung wird die Durchschnittszeit der Teammitglieder ermittelt: Im HM siegten die 'Root Bet Runners' (1:50:55 Stunden). Im Marathon gewann die 'LG Wuppertal' (3:44:04 Stunden).

In der klassischen Teamwertung werden die drei besten Zeiten addiert. Hier siegte im HM der Wiehltaler LC (4:48:45 Stunden). Im Marathon gewann das Erdinger Active Team (11:45:07 Stunden). Den Ultramarathon beendete das LT Bittermark Dortmund (18:42:30 Stunden) als Erste.

In diesem Sinne: Save the date: der 52. Königsforst-Marathon ist für den 15. März 2026 terminiert. Die Anmeldung wird am 15. Juni 2024, also exakt 9 Monate vor dem nächsten Startschuss, geöffnet, wieder für die drei Distanzen: 21.1km, 42.2km und 63.3km.

TV REFRATH running team | www.tvr-running.de | 19.03.2025